Die Häberlen Seiten | HTML Buch
<<  0  1  2  3  4  5  6  7  8  9  10  11  12  13  14  15  16  17  18  19  20  21  22  23  24  25  26  27  28  29  30  31  32  33  34  35  [36]  37  38  39  40  >> 
 

Im Bäumchen und Reben schicken, will aber unter keinem Umständen dulden, daß dieser, um ihm sein Erbe vollends aus bezahlen zu können, die die Hälfte des väterlichen Waldes verkauft. Daß Erbgut von ihrem seligen Vater sollte nicht in fremde Hände kommen. Lebhaft ist dabei sein Interesse für das politische Geschehen in der Alten wie in der neuen Heimat. Während des amerikanischen Bürgerkriegs (1861-65)ist er längere Zeit nicht sicher, ob er nicht eingezogen wird, wodurch seine ganze Lebensarbeit in Frage gestellt worden wäre. Bitter enttäuscht ist er sodann, als in der entscheidenden Wahlenschlacht des Jahres 1866 seine zuversichtliche Hoffnung auf den Sieg der Demokratischen Partei zunichte wurde und die "radikale Schwefelbande und Spitzebubenpartei" die Oberhand behielt, die den Präsidenten absetzen möchte und damit einem neuen und noch blutigeren Bürgerkrieg enfesseln würde. Auf die Sozialdemokratie ist er schlecht zu sprechen, und oft warnt er die Kohlengräber vor Ihren Führern, die sich um die schwere Arbeit drücken und nur Not und Elend über die Familien der verführten bringen. Der deutsche Kaiser, meinte er 1895, solle "über die Schreier lachen, dabei aber seine Vorkehrungen treffen, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen".

Des Lobes voll ist er über seine Frau. Obgleich sie in ihrer Heimat droben auf der Alb nur als Magd in den Nachbarsdörfern gearbeitet hatte, hat sie sich in Amerika ohne fremde Anleitung die für eine rechte Hausfrau erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten, z.B. auch im Kleider und Wäschenähen angeeignet. Von ihr hat er, der leicht Aufbrausende, Geduld gelernt, besonders in der Behandlung der Kinder. Sie habe ihn zu einem anderen Menschen gemacht, ohne sie wäre er im amerikanischen Strudel untergegangen. Ihr dankt er es vor allem, daß die sieben Kinder, vier Söhne und drei Töchter, alle " zu nützliche Gliedern der menschlichen Gesellschaft herangewachsen sind.

Dieses Urteil über die Kinder wird voll auf bestätigt von Regine, der in Nördlingen lebenden Witwe von Julius Häberlen, die mit ihrem Mann und ältesten Kind eine zeitlang als Gast auf des Onkels Farm gelebt hatte. Denn als in Deutschland in der schweren auf die sog. Gründerjahre folgenden Wirtschaftskrise die Aussichten für das Baufach immer schlechter wurden, entschloß sich Julius, mit seiner Frau und seinem anderthalbjährigen Söhnlein Karl nachdem Pennsylvanien auszu-